Grabfelder für Muslim:as
In einer Gesellschaft, die aus verschiedenen Kulturen und Religionen besteht, ist die Achtung von Bestattungsarten und -ritualen der anderen Religionen eine Notwendigkeit. Ihnen Raum zu geben, ist grundlegend für ein friedliches Zusammenleben. Es ist auch eine Voraussetzung für den Dialog zwischen den Kulturen, Weltanschauungen und Religionen.
Die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz befasst sich aus dieser Überzeugung heraus seit Jahren mit der Frage von Grabfeldern für Muslime auf öffentlichen Friedhöfen.
Übersicht über Muslimische Grabfelder in der Schweiz
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über Muslimische Grabfelder in der Schweiz, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

| # | Ort | Friedhof | Initianten | Grabstätten | Eröffnung |
| 1 | Zürich ZH | Witikon,
Verträge mit 24 Anschluss-Gemeinden |
Stadt Zürich, VIOZ, GMS | 640 | 2004 |
| 2 | Winterthur ZH | Rosenberg | Stadt Zürich, VIOZ, GMS | 420 | 2012 |
| 3 | Baden AG | Liebenfels | Stadt Baden, Verband Aargauer Muslime (VAM) | 170 | 2018 |
| 4 | Basel BS | Hörnli | Stadt Basel, Basler Muslim Kommission (BMK) | 900 | 2002 |
| 5 | Bern BE | Bremgarten | Stadt Bern, Gemeinschaft von Christen und Muslime in CH (GCM) | 250 | 2000 |
| 6 | Ehrendingen AG | Ehrendingen | Stadt Ehrendingen | 2021 | |
| 7 | Liestal BL | Stadt Liestal, Basler Muslim Kommission | 300 | 2008 | |
| 8 | Luzern LU | Friedental (Zusammenschluss von 8 Gemeinden) | Kanton Luzern und Vereinigung der Islamischen Organisationen (VIOKL) | 300 | 2008 |
| 9 | Olten SO | Meisenhard | Stadt Olten | 45 | 2003 |
| 10 | Sissach BL | Sissach | Gemeinde Sissach | 100 | 2006 |
| 11 | Thun BE | Schoren | Stadt Thun | 160 | 2009 |
| 12 | Genf GE | Petit Saconnex Saint-Georges | Ville de Genève | Ausgeschöpft 150 | 1979
2007 |
| 13 | Lugano TI | Lugano | Stadt Lugano | 156 | 2002 |
Wichtige Informationen zum Thema
Die GMS engagiert sich im Trägerverein des Schweizer Memorials
Was ist das Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus?
Mit dem Schweizer Memorial wird den unterschiedlichsten Opfern des Nationalsozialismus gedenkt. Es versteht sich als Erinnerungsort, Vermittlungsort und Netzwerk in einem.
Seit der Bundesrat im April 2023 entschieden hat, einen Erinnerungsort mit 2,5 Millionen Franken zu errichten, haben, unter Federführung des Eidgenössische Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Vertreter:innen der Stadt Bern, des Schweizerisches Israelitischen Gemeindebunds (SIG) und des Archivs für Zeitgeschichte (AfZ) der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit Fachpersonen intensiv am Projekt gearbeitet und dessen Strukturen aufgebaut und gefestigt.
Der Erinnerungsort ist heute auf der Casinoterrasse in Bern geplant, das «Vermittlungszentrum Flucht» in Diepoldsau.
Ein Trägerverein für das Schweizer Memorial
Seit 2025 gibt es neben des Netzwerkvereins auch den Trägerverein. Ihm obliegt die langfristige Verantwortung für den Erinnerungsort in Bern – insbesondere für dessen Betrieb, Pflege, Sicherheit und dessen Weiterentwicklung. Später kann der Trägerverein eine entsprechen Rolle für das geplante «Vermittlungszentrum Flucht» im St. Galler Rheintal übernehmen. Der Verein versteht sich als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft, Fachwelt und Behörden. Neben dem SIG und dem AfZ ist auch die GMS Mitgründerin des Trägervereins.
Die GMS engagiert sich für ein inklusives, zukunftsgerichtetes Gedenken und bringt ihre
Perspektive auf Minderheitenrechte und Erinnerungskultur ein.
Webseite des Schweizer Memorials
Medienmitteilung Wettbewerbslancierung